Auszug aus:

P. Palmatius Zilligen SS.CC.

 

DIE BEICHTE

echte Chance für unser Lebensglück

 

Nur einige Hinweise: Was ist Todsünde?

„Die Trennung Ihres Lebens vom Tag des Herrn“?

Studenten an einer Universität sagten: Pater, wenn wir sonntags dreimal nicht zur hl. Messe waren, das viertemal geht es von selber... Das ist der Schritt über die Grenze!

Das schwere Fluchen.

Vor allem, wenn es zur zweiten Natur geworden ist.

Die Trunksucht. So viele Leiden bringt sie in die Familie.

Die andauernde Feindschaft, in der Familie, unter Verwandten (Erbstreitigkeiten), unter Nachbarn.

Die üble Nachrede.

Wenn du einem Menschen den guten Namen nimmst, dann hast du ihm mehr als tausend DM gestohlen. Der gute Name ist das natürlich höchste Gut des Menschen.

Das sechste Gebot.

Es gibt dieses auch heute noch. Gewohnheitsmäßiger Missbrauch der Geschlechtskraft ist schwere Schuld. (Geschlechtsquellen sind Lebensquellen. Quellen müssen behütet werden!)

Sündhafter Umgang.

Außerehelicher Verkehr (Ehebruch). Vorehelicher Verkehr (Verlobte). Unehelicher Verkehr (Umgang ohne Bindung). Alle drei sind von Natur her schwer sündhaft. Das Verhalten von Verlobten wird Gott entsprechend beurteilen. Verlobungszeit ist Lernprozess der Liebe. Liebe sucht nie egoistischen Genuss in unbeherrschter Leidenschaft. So gilt auch hier: Sünde zerstört mehr als sie aufbaut. — In der Ehe: Hier ist die wahre Liebe entscheidend. „Sünde ist in der Ehe, was die Liebe entweiht“ (Häring). Missbrauch der Ehe gründet vor allem in der Lieblosigkeit. Neben der Pflicht der Selbstentscheidung ist auch hier die persönliche Beichte dringend ratsam.

Das sind nur einige Hinweise. Sie sollen den Blick schärfen, um zu einer tieferen Selbsterkenntnis zu kommen. Wirklich schwere Schuld ist eine Grundentscheidung gegen Gott, ein Nein, das über unser ganzes Dasein bestimmt. Das Löschen schwerer Schuld geschieht nur im Sakrament der Buße. Gott schenkt uns wahre Verzeihung und befreit uns von der Last aller Schuld. Nicht wir Menschen versöhnen durch unsere Leistungen Gott, sondern Gott vergibt uns, wenn wir Buße tun, in erbarmender Liebe unsere Schuld. Das Buß‑Sakrament ist das befreiende Geschenk des auferstandenen Herrn an Seine Kirche. Durch dieses Sakrament „mit Gott und der Kirche versöhnt“ (2. Vat. Konzil, Priesterdekret), wird der Sünder wieder lebendiges Glied am Leibe Christi, der Kirche. Die Schuld wird bewältigt, ein neuer Anfang gesetzt. „Wir sollten deshalb das Buß‑Sakrament nicht als drückende Last empfinden, sondern als beglückendes Angebot göttlichen Erbarmens.“ Das Vertrauen auf Gottes Erbarmen findet seinen Ausdruck in den Worten, die der Priester bei der Lossprechung spricht: